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Dimethylsulfoxid (DMSO) Ein Vielseitig Einsetzbares Therapeutikum?

Dimethylsulfoxid (DMSO) Ein Vielseitig Einsetzbares Therapeutikum?
Erst kürzlich konnte Dimethylsulfoxid - auch als DMSO bekannt - seinen 140. Geburtstag begehen. Anno 1866 synthetisierte der russische Forscher Alexander Saytzell erstmals eine Substanz mit der chemischen Formel (CH3)2S.O. Im folgenden Jahr publizierte er seine Entdeckung in einem deutschen Chemie-Fachblatt. Trotzdem konnte DMSO erst knapp hundert Jahre später als therapeutisches Mittel Triumphe feiern. Wie so oft, geschah das auf Umwegen. Denn eigentlich hatte damals ein Dr. Stanley Jacob, Wissenschaftler an der "Oregon Health Sciences University" nach einem geeigneten Konservierungsstoff für transplantationsfähige Organe gesucht. Bei der Suche danach entdeckte er, dass die gerade vor ihm befindliche Flüssigkeit namens DMSO schnell und tief in die Haut eindringen konnte. Bei seinen Experimenten kam die Vielseitigkeit dieser klaren und leicht nach Knoblauch duftenden Substanz zum Vorschein. DMSO: Ein therapeutischer Tausendsassa Die therapeutische Nutzungsvielfalt von DMSO ist erstaunlich. Die Substanz kann als Neutralisierer von Hydroxylradikalen, einer Gruppe zellschädigender Freier Radikale, genutzt werden. DMSO verbindet sich mit diesen Zellschädigern. Es wirkt als Komplexbildner, der das Ausscheiden der Freien Radikale über die Nieren möglich macht. Auch andere Freie Radikale können auf diese Weise gebunden und unschädlich gemacht werden. Zudem erhöht DMSO die die Durchlässigkeit bzw. Permeabilität von Zellmembranen. Durch diesen Trick können Zellen sich leichter von belastenden Giftstoffen befreien. DMSO kann sogar allergische Reaktionen abmildern. Das bedeutet, dass das überlastete Immunsystem entstresst wird. Der erfolgreiche Einsatz von DMSO ist bei schweren Erkrankungen wie Sklerodermie ebenso wie bei Verbrennungen, Multipler Sklerose, Sarkoidose, systemischem Lupus erythematodes, Entzündungs- und Schmerzzuständen oder rheumatoider Arthritis und Arthritis möglich. Außerdem bietet es sich zur Behandlung von
  • Nasennebenhöhlenkatarrh
  • Herpes-Infektionen
  • Gürtelrose
  • chronischer Blasenentzündung
  • Thyreoditis
  • Colitis ulcerosa
  • Lepra
  • Krebs
oder anderen schweren Erkrankungen an. Die therapeutische Bandbreite von DMSO ist so groß, dass hier nicht alle Einsatzmöglichkeiten geschildert werden können. Und plötzlich kam das Aus! Der Euphorie, diesen therapeutischen Tausendsassa entdeckt zu haben, folgte Ernüchterung. Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA sprach 1965 ein vorläufiges Verbot für DMSO aus. Der Grund klang lächerlich, genügte den auf Sicherheit bedachten Amerikanern aber: Hohe Dosen DMSO sollten bei Tierversuchen an Kaninchen, Hunden oder Schweinen Augenprobleme hervorgerufen haben. Weitere Nebenwirkungen gab es allerdings nicht. Trotz des FDA-Verbotes hielt der Hype um DMSO an. Mancher besorgte es sich an den Arzneimittelvorschriften vorbei, wie ein US-Journalist 1974 berichtete. Wie viele der geschätzten 100.000 Amerikaner zwischen 1961 und 1974 tatsächlich DMSO zur Selbstbehandlung eingesetzt hatten, ist nicht mehr nachvollziehbar. Doch auch die wissenschaftlichen Tierversuche wurden nicht gestoppt. Dadurch klärte sich später auf, dass Augenprobleme durch hohe Dosen DMSO ausschließlich bei den genannten drei Tierarten auftraten, anderswo aber nicht. Heimlich konnte niemand dieses Arzneimittel nutzen. Es verrät sich durch seinen unverkennbaren Duft automatisch von selbst. Obwohl es mittlerweile zahllose Studien gibt, schließen Behörden derzeit die letztendliche Anerkennung von DMSO als Heilmittel aus. Eine Doppelblindstudie, die den Ansprüchen der FDA genügen würde, wird auch wegen des verräterischen Duftes des verbotenen Präparates vermutlich nicht so bald stattfinden. Warum darf DMSO nicht verwendet werden? Vermutet wird, dass die FDA mit Arzneimitteln ein Problem haben könnte, die derart viele Wirkungsweisen bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen haben. Als der Lebensmittelindustrie unterliegendes Nahrungsergänzungsmittel steht DMSO zudem in Konkurrenz zu umsatzstarken Pharmaprodukten. Vermutlich hat der Ruf, ein Wundermittel zu sein, DMSO mehr geschadet als genützt. Immerhin genehmigte die FDA 1978, dass DMSO bei bestimmten Erkrankungen eingesetzt werden darf. Daher kann man heute spezifisch eine interstitieller Cystitis und eine schmerzhafte Harnblasenentzündung damit behandeln. Sämtliche anderen Verwendungen verstoßen in den USA gegen geltendes Recht. Das hat kontroverse Diskussionen ausgelöst, die bis heute anhalten. Irgendwo zwischen Wundermittel und Teufelszeug liegt die Wahrheit, die es mit wissenschaftlichen Methoden zu beweisen gilt. DMSO als Heilmittel gegen Schmerzen und Entzündungen Fachleute meinen, das DMSO eines der bestuntersuchten und trotzdem kaum verstandenen pharmazeutischen Produkte sei, die unsere Zeit kenne. Es existieren weltweit etwa 11.000 wissenschaftliche Publikationen und Artikel über die medizinischen Anwendungen. Außerdem sind über die chemischen Eigenschaften von DMSO über 40.000 Artikel publiziert worden. Mediziner in 125 Ländern der Erde beschreiben mögliche Indikationen für DMSO. Zu den pharmakologischen Eigenschaften von DMSO werden die Folgenden gelistet;
  • Entzündungshemmung
  • Durchdringung von Zellmembranen
  • zeitweise Blockade schmerzleitender Nervenbahnen
  • Intensivierung einiger Arzneimittel
  • Wachstumshemmung gegenüber bestimmten Bakterien
  • Blutgefäßerweiterung
  • Cholinesterase-Hemmung
  • entwässernde Wirkung
  • Muskelentspannung
  • Verbesserung der Abwehr gegen Infektionen
  • Verbesserung der Zellfunktionen
  • Hemmung der Blutplättchen-Verklumpung,
mehr Gewebeschutz bei Verbrennungen und Erfrierungen und anderes mehr. Die antioxidativen Eigenschaften von DMSO spielen besonders bei der Entzündungshemmung eine wichtige Rolle. Innerhalb der Entzündung wirkt DMSO als Radikalenfänger. Ein Forscher sieht DMSO sogar nach dem Aspirin als erstes nicht-steroidales Antiphlogistikum an, das auch intravenös verabreicht werden kann. Schon 1968 war bekannt, dass der entzündungshemmende Effekt bei Ratten mit Polyarthritis nachgewiesen wurde. In den Versuchen wurde DMSO auf die betroffenen Gelenke aufgetragen. Es zeigte sich, dass es eine potente Entzündungshemmung auslöste. Derselbe Effekt konnte mit 70-prozentigem DMSO bei der Behandlung von Kontaktdermatitis oder allergischen Ekzemen auf der Haut von Laborratten erzeugt werden. Weitere Belege für positive Eigenschaften Der ehemalige US-Podologe Dr. Morton Walker, heute medizinischer Journalist, benannte in seinem Buch "DMSO – Nature’s Healer" zahlreiche positive Wirkungen des DMSOs. Er liststete unter anderem die gefäßerweiternden, entzündungshemmenden, bakteriostatischen, viro- und fungistatischen Effekte, die erfolgreiche Behebung von Schmerzzuständen, die bindenden Effekte gegenüber Freien Radikalen, die Stimulation des Immunsystems oder die Förderung der Wundheilung auf. Außerdem sah er eine Schutzwirkung gegenüber Röntgenstrahlen. Auch bei hoffnungslosen Fällen kann DMSO Wirkung zeigen Walker benannte in seinem Buch mehrere Fallbeispielen an, bei denen konventionelle Behandlungen nichts fruchteten. Die Therapie mit DMSO konnte jedoch diese Erkrankungen erheblich verbessern und nebenbei noch andere Beschwerden derselben Patienten lindern. Erstaunlicherweise blieben manche Patienten bis nach der Therapie zu zehn Jahre lang symptomfrei. Zudem wies Walker darauf hin, dass DMSO durch die Fähigkeit, Zellmembranen zu durchdringen, verschiedene Medikamente in der Wirkung verstärkt. Das würde bedeuten, dass zukünftig geringere Mengen Penicillin oder Cortison verabreicht werden könnten.
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